Pro grün e.V. hat am 27.08.2020 die Fraktionsvorsitzenden im Paderborner Stadtrat darüber informiert, dass mit gleichem Datum folgender “Offener Brief” an Frau Warnecke, die NW und WV, sowie Radio Hochstift gesandt wurde:
Sehr geehrte Frau Warnecke,
pro grün bittet Sie, die Möglichkeit einer Fassadenbegrünung für das geplante Parkhaus an der Bahnhofstraße zu untersuchen und das Ergebnis dem Rat und der Öffentlichkeit vorzustellen.
Unter Paderborner Architekten wird zur Zeit diskutiert, bei dem geplanten neuen Parkhaus in der Bahnhofstraße eine Fassadenbegrünung vorzusehen. Pro grün hält das für eine sehr sinnvolle Überlegung und fordert die Verwaltung auf, dem Rat und der Öffentlichkeit Pläne für die Möglichkeit einer Umsetzung vorzustellen.
Zu einer Realisierung dieses Konzeptes müssten an dem Gebäude horizontal Pflanztröge angebracht werden, da im Untergeschoss im Busbahnhof keine Pflanzung in der Erde durchgeführt werden kann. Die Bewässerung müsste aus Regenwassersammlern im Dach erfolgen. Dies dürfte kein großes Problem darstellen, zumal auch das Regenwasser vom benachbarten Hoteldach mit genutzt werden könnte. Für die technische Umsetzung von Fassadenbegrünungen bezüglich Pflanzenauswahl, Rankhilfen usw. gibt es in der Fachliteratur eine Fülle von Anregungen.
Pro grün hält dies angesichts der weitgehend baumlos gewordenen Bahnhofstraße für eine super Idee. Man hätte auch endlich mal an prominenter Stelle ein Beispiel von Fassadenbegrünung am öffentlichen Baubestand. Die Umsetzung kann nicht viel teurer sein, als die bislang geplante Anbringung einer Blechfassade, die zudem aus stadtklimatischen Gründen mehr als problematisch ist..
Das neue Parkhaus mit einer zumindest zur Straße hin begrünten Fassade würde nicht nur optisch ein architektonisches Highlight in der Asphaltlandschaft der Bahnhofstraße mit ihrer Betonarchitektur sein sondern zugleich auch eine wirksame Klimafolgenanpassung darstellen. Zu untersuchen wäre, ob neben der Fassade zur Straße hin nicht auch die Kopfseiten begrünt werden könnten. Positiv auf Stadtklima und Ökologie würde sich auch eine Dachbegrünung in Kombination mit Photovoltaikanlagen auswirken.
In der mittlerweile breit aufgestellten Fachliteratur wie auch in zahlreichen Pressemitteilungen wird auf wissenschaftliche Untersuchungen hingewiesen, die die positiven Auswirkungen einer Fassadenbegrünung auf das städtische Mikroklima in Zeiten des Klimawandels und die Verbesserung der ökologischen Situation belegen. Die Grünsubstanz wirkt wie eine Klimaanlage. Statt Hitze abzustrahlen verdunstet sie Wasser und spendet dadurch Kühlung. Sie speichert Regenwasser, entzieht der Luft CO2 und bindet Straßenstaub und sorgt für einen Temperaturausgleich. Bei der geplanten Länge des Baukörpers von etwa 120 m und der Gebäudehöhe von etwa 15 m würde eine große Masse an Grünsubstanz wachsen und eine entsprechende positive Wirkung entfalten können.
In Anbetracht der bereits weit fortgeschrittenen Planung für das Parkhaus müsste eine Entscheidung über dieses Konzept zeitnah erfolgen.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Dubisch und Fritz Buhr, pro grün
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