Gebirgskamm Eggegebirge und Teutoburger Wald vor Zerstörung schützen – PM und Petition

Aus aktuellem Anlass veröffentlichen wir die Pressemitteilung der Nationalparkfreunde Förderverein Nationalparkfreunde OWL e.V. und bitten um Unterstützung der u.a. Petition:

Unser Teuto darf nicht sterben
Wir haben einen Traum. So wie Prof. Dr. Grzimek einst für die Serengeti kämpfte, so wollen wir Nationalparkfreunde OWL e.V. uns für einen dauerhaft geschützen Wald zwischen Marsberg und Osnabrück einsetzen.
Unser als gemeinnützig anerkannter Verein mit Sitz in Horn-Bad Meinberg hat sich vor eineinhalb Jahren gegründet, um sich insbesondere für die Flächen im Bereich des Eggegebirges und des Teutoburger Waldes einzusetzen. Wir wollen wissenschaftlich fundiert die Diskussionen zum Erhalt der Natur in unserer Heimatregion bereichern und versachlichen und sehen es als unsere Verpflichtung an, uns dafür einzusetzen, unser Naturerbe für künftige Generationen zu erhalten.
Wir positionieren uns daher klar gegen die 33 riesigen Windenergieanlagen zwischen Gauseköte und Silberbach, die der Lippische Landesverband und das Fürstenhaus Lippe dort im Herzen unserer kostbaren Natur errichten wollen.
Durch Aufstellflächen, riesige Fundamente und aufwändigen Zuwegungen wird großflächig der sensible Gebirgskamm mit seinen verschiedenen Waldfunktionen dauerhaft und zum Teil unwiederbringlich versiegelt und damit zerstört.
Neben den Auswirkungen auf den Teutoburger-Wald-Tourismus mit Herannsdenkmal, Externsteinen, Adlerwarte Berlebeck und andere Destinationen, die neben den bis zu 263m hohen Anlagen zwergenhaft erscheinen, bedrohen diese Planungen einen erheblichen Teil der nordwesteuropäischen Fledermauspopulationen, die in den Höhlen im Bereich von Horn-Bad Meinberg ihre Überwinterungsquartiere haben.
2006 wurden die Externsteine in die Liste der bedeutendsten Nationalen Geotope aufgenommen. Sie zählen seitdem wie die Insel Helgoland, das Wattenmeer oder die Kreidefelsen auf Rügen zu den bedeutensten Geotopen der Bundesrepublik Deutschland.
Der Erhalt und der Schutz des Waldes und der gesamten Natur auf den Kammlagen sind neben dem Tourismus und die Naherholung elementar für den Erhalt des Staatsbades Bad Meinberg und die Entwicklung des staatlich anerkannten Luftkurortes Holzhausen-Externsteine.
Im Namen der Energiewende und des Klimaschutzes darf nicht das zerstört werden, was wir erhalten wollen: Wälder und Naturlandschaften als CO2-Speicher und in ihrer einzigartigen Bedeutung für Menschen, den Artenschutz und die Biodiversität.
Wesentliche Ziele für den Schutz des Klimas, der Artenvielfalt und der Natur werden so konterkariert und die Bestrebungen an anderer Stelle zunichte gemacht.
Alle vorgesehenen Standorte sind ungeeignet, der alte und der zukünftige Regionalplan werden genauso ignoriert wie demokratische Entscheidungsprozesse.
Das einzige Kriterium der Planungen für Standort, Anzahl und Größe der Anlagen scheint der höchstmögliche Windertrag, also maximal zu erwartende Profite zu sein. So entsteht eine Industriefläche zu Lasten der Pflanzen und Tiere des Waldes in den Bereichen, die laut Landesentwicklungsplanungen als Bereiche für den Naturschutz (BNS) und als Wasserschutzgebiete vorgesehen sind und damit eigentlich für Windkraftanlagen tabu sind.
Dabei hat insbesondere der LVL laut seinen Punktationen, aber auch Stephan zur Lippe die tatsächliche und moralische Pflicht, den ihnen anvertrauten bzw. vererbten Wald, unser aller Erbe, für die nächsten Generationen zu erhalten .
Man will hier offensichtlich eine vermeintliche Gesetzeslücke auszunutzen und brandmarkt jeden Widerstand dagegen als sinnlos oder rechtswidrig, um Vorbescheide auf die Schnelle zu erreichen, die dann kaum noch zu stoppen sein werden.
Diese Vorgehensweise ist falsch und gefährdet den gesellschaftlichen Konsens weit über das Thema Windenergie und Klimawandel hinaus.
Wir fordern alle Menschen auf, denen der Erhalt unserer Lippischen Heimat und unser Naturschatz am Silberbach, an der Hohlsteinhöhle und an den Externsteinen am Herzen liegt, unsere Petition zu unterschreiben.

https://www.openpetition.de/!frljk

Mit freundlichen Grüßen
Günter Till, Peter Allroggen, Diana Ammer
Der Vorstand der Nationalparkfreunde OWL e.V.


Redaktion gemeinnütziger Umweltschutzverein pro grün e.V. Paderborn

 

Karte mit den WEA-Standorten von Volker Ammer: