Interessante und weiterführende Links zum Beitrag “Tornado zerfetzt 1000 Stadtbäume” …

Interessante und weiterführende Links zum Beitrag “Tornado zerfetzt 1000 Stadtbäume” …

Die Redaktion bittet um Beachtung, es hat sich im Ursprungsbeitrag ein Fehler eingeschlichen: Der Tornado hat am Freitag, 20. Mai 2022 in Paderborn gewütet und nicht, wie in unserem Beitrag notiert, am Sonntag, 22.05., an letzterem Datum ist ein Teil der Fotos entstanden, die wir auf diesen Seiten wiedergegeben haben.

Den hier erschienenen Beitrag vom 03. Juni 2022 haben wir um einige weiterführende Links ergänzt, um deren Beachtung wir im folgenden bitten:

Tornado zerfetzt 1000 Stadtbäume.
Ganze Straßenzüge und die beiden wichtigsten Innenstadt-Parkanlagen sind betroffen. Wie soll die „grüne Lunge“ Paderborns wieder hergestellt werden? Pro Grün macht konkrete Vorschläge.
Ein Tornado hat am Freitag, den 20. Mai 2022 eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Neben zahlreichen Wohngebäuden waren auch 1000 z.T. sehr alte Stadtbäume betroffen, die teils entwurzelt, teils abgeknickt wurden, ein unwiederbringlicher Verlust nicht nur für das Stadtbild, sondern auch für das Stadtklima.

Besonders betroffen sind die beiden zentralen Grünanlagen der Stadt, das Paderquellgebiet und der Geißelsche Garten, ein einzigartiges Stück „Urwald“ im Herzen der Stadt, wie die Neue Westfälische ihn 2010 beschrieb. Wo früher efeuumrankte Stämme vor sich hin moderten und eine natürliche Vegetation aus Frühlingsblühern, z.B. mit Lerchensporn oder Aronstab, einen einzigartigen Naturgenuss boten, ragen heute nur noch Baumstümpfe und Wurzelteller aus dem Boden einer großen Freifläche. Einzig entlang der beiden Paderarme, der Dielen- und der Rothobornpader blieb der teils knorrige Baumbestand aus uralten Hainbuchen, Kastanien, Linden und Ahornen erhalten.
Wie soll mit der einstigen Naturwaldfläche „Geißelscher Garten“ umgegangen werden? Zweifellos bieten die beiden unter Naturschutz stehenden verbliebenen Baumstreifen entlang der Paderläufe
einen idealen Ausgangspunkt für den Wiederaufbau eines naturnahen Waldstücks, der Bürgern und Besuchern Schatten und Sauerstoff und einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt eine Insel des Überlebens bietet.
(Ext. Link: ⇒Naturdenkmale im Kreis Paderborn)

Damit würde auch dem Aspekt des Biotopverbunds und des Artenaustauschs entlang der gesamten Flussachse bis in die Innenstadt hinein Rechnung getragen. (Ext. Link:⇒Dokumentation und ökologische Bewertung der Quellen im Paderborner Stadtgebiet )

Auch für Bürger und Besucher wäre ein naturnaher extensiv gepflegter Parkwald im Geißelschen Garten, entstanden aus einer Mischung aus Anpflanzung und natürlicher Sukzession ein attraktiven Gegenpol zur benachbarten Grünanlage „Paderquellgebiet“. (Ext. Link:⇒Grünflächenmanagement im Kontext von Klimawandel und Biodiversität ),

Natürlich wäre hier viel Geduld und Verständnis seitens der Bürger gefragt. Es bietet sich aber auch die Chance, hier als Lern- und Erlebnisort ein kleines Stück „Natur aus zweiter Hand“ im Herzen der Stadt heranwachsen zu sehen. (Ext. Link:⇒Umwelt-im-Unterricht.de/Visionen für Städte)

Gedanken zum Umbau des Geißelschen Gartens in eine intensiv zu pflegende Freiflächen-Grünanlage mit versiegelten Flächen und neuen Wegen, oder gar zur Anlage eines Barockgartens erteilt Pro Grün aus Klima- und Artenschutzgründen eine klare Absage.
Im Paderquellgebiet biete sich die Chance, nach Verlust der alten Baumsubstanz diesen wichtigen Erholungs- und Erlebnisraum deutlich aufzuwerten und an die Folgen des Klimawandels anzupassen. (Ext. Link:⇒Umweltbundesamt-themenblatt-natur-stadt-2015)

So sollte er durch eine intensive Großbaumpflanzung viel wirkungsvoller als vorher gegen die randliche Nachkriegsbebauung abgeschirmt werden. Viele Büsche und Sträucher, die vor einigen Jahren aus dem Park entfernt wurden, sollten zurückkehren. Damit würden nicht nur Lebens- und Aufenthaltsqualität für Bürger und Besucher, sondern auch der ökologische Wert des Parks deutlich erhöht. Auch der massive Baukörper der neuen Michaels-Grundschule, der sich in störender Weise bis an die Grenze des Parks heranschiebt, sollte durch neue Großbaumanpflanzungen und intensive Unter- und Zwischenpflanzung optisch zum „Verschwinden“ gebracht werden. Dazu sollte auch der Kinderspielplatz in einen zeitgemäßeren Zustand mit Geräten aus natürlichen Baustoffen und Beseitigung der versiegelten Flächen gebracht werden. Entlang der Hauptwegeachsen sollte nach Ansicht von Pro Grün eine intensivere wegbegleitende Baumpflanzung erfolgen. Zunehmende Hitzewellen und Intensität der Sonneneinstrahlung erfordern ein Umdenken in der Grünflächengestaltung. Schattenbildung und Sauerstoffproduktion sind oberste Priorität für die Zukunftsfähigkeit der zentralen Grünanlage „Paderquellgebiet“. (Ext. Link:⇒The role of urban trees in reducing land surface temperatures in European cities)

Soweit die Festsetzungen als Gartendenkmal es zulassen, kann auch an eine naturnähere Ausgestaltung der Gewässerbereiche gedacht werden. Bei der Baumartenwahl für Neuanpflanzungen sollten überwiegend bewährte resiliente heimische Baumarten, ggf. ergänzt durch raschwüchsige fremde Arten (z.B. Silberlinde, Amberbaum, Tulpenbaum, Paulownie), zum Einsatz kommen. (Ext. Link:⇒https://epaper.galk.de/ Zukunftsbaeume fuer die Stadt),

Darüber hinaus fordert Pro Grün, dass alle Bäume, die den Tornado auch mit Schäden überlebt haben, erhalten bleiben.

Matthias Reiche
für Gemeinnütziger Umweltschutzverein pro grün e.V. Paderborn

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Zum Beitrag vom 03.06.2022
http://neu.progruen-paderborn.de/pgpb/tornado-zerfetzt-1000-stadtbaeume-pro-gruen-e-v-macht-vorschlaege-zur-wiederherstellung/

Tornadoschäden in Paderborn – Vorher – am 21.05. – am 27.05.2022

Dielenpader, Rothobornpader, Geisselscher Garten

Galerie: Schäden