Global denken – lokal handeln: Jahreshauptversammlung pro grün e.V. 2019

Global denken – lokal handeln: Jahreshauptversammlung pro grün e.V. 2019

Pressemitteilung zur JHV, August 2019

Global denken – lokal handeln

Pro grün zieht Erfolgsbilanz

Die globalen Klimaveränderungen, Maßnahmen zur Verbesserung des Umweltschutzes für und in Paderborn waren wesentliche Punkte der Jahreshauptversammlung des überparteilichen und unabhängigen „Gemeinnützigen Umweltschutzvereins „pro grün“ Paderborn“ im Mühlencafé.

„Pro grün hat im vergangenen Jahr durch eigene Aktionen und durch Kooperationen mit anderen Umweltverbänden sehr erfolgreiche Arbeit geleistet“, stellte der Vereinsvorsitzende Dieter Dubisch fest.  Herausragend war der erfolgreiche Einsatz zum Erhalt der zwölf Linden am Marienplatz. Brigitta Brockmann hatte bei der Prüfung der öffentlich zugängigen  Entscheidungsvorlagen Unklarheiten aufgedeckt und öffentlich gemacht. Die dann breit geführte Debatte führt zur Rücknahme des Ratsbeschluss über die  Planungen des Verwaltungsneubaus. Der Einsatz für die zwölf Linden sensibilisierte die Bevölkerung über die  Bedeutung der Innenstadtbäume. Fachlich wird die Aktion von ehrenamtlich engagierten Stadtplanern und Baumfachleuten begleitet.

Die Projektgruppe “Initiative für Radfahrer in Paderborn“ hat einen umfangreichen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der bestehenden Radwege und der Radwegeplanung vorgelegt. Der Ausbau des Paderborner Radwegenetzes ist unbefriedigend. Vorgeschlagen wird eine bessere Anbindung der Radwege der Stadtteile in die Innenstadt. Positiv bewertet wird die Ausweisung zahlreicher Fahrradstraßen im Stadtgebiet.

Mit der Fortschreibung des Luftreinhalteplans mit für Paderborn sind  pro grün und andere Umweltschutzverbände nicht zufrieden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen reichen nicht aus, um bis 2020 den Grenzwert der Stickoxide von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter sicher zu unterscheiden. Ein „Zehn-Punkte-Plan“ seitens der Verbände mit neuen Vorlägen liegt vor und sollte in die Beratungen einfließen.

Global denken und lokal handeln ist seit über 40 Jahren das Motto des Vereins.

Fritz Buhr machte besonders auf die immer wieder aufkeimende Diskussion zum Thema Fracking hin. Durch den Neubau von drei mit Steuergeldern des Bundes in Höhe von ca. 1.4 Millionen Euro subventionierten Flüssiggasterminals an der deutschen Nordseeküste wird der Import von „Fracking Gas“ aus den USA unterstützt. „Durch die lange Wertschöpfungskette und den großen Methanschlupf in die Atmosphäre ist dieses durch Fracking in den USA gewonnene Gas ein weltweiter Klimakiller ersten Ranges“ stellte Buhr fest. Pro grün ist Mitglied in zahlreichen bundesweit agierenden Umweltaktionsgruppen.  „Wir müssen alles dafür tun, damit unsere Kinder und Enkelkinder noch auf einer  bewohnbaren Erde leben können. Klimawandel und Artensterben sind selbst  gemacht. Politiker müssen lernen, nicht in „Wahlperioden“ zu denken, sondern das Erreichen der vereinbarten Klimaziele kompromisslos anzugehen “ appellierte Buhr.

Das Ziel eines Nationalparks Senne bleibt weiterhin auf der Agenda. Gemeinsam mit dem BUND, dem NABU und dem Naturwissenschaftlichen Verein wurde gegenüber von Ministerien in Bund und Land die Bedeutung der Senne hervorgehoben. „Die Senne ist der Hotspot der Artenvielfalt in NRW, mit über tausend „Rote-Listen-Arten“, so Buhr.

Als  Gast führte Dr. Frank Becker, Leiter des städtischen Amtes für Umweltschutz und Grünflächen, die zahlreich erschienen Vereinsmitglieder durch das umgestaltete mittlere Paderquellgebiet. Seine positiven Einschätzungen zum Thema Umweltschutz in Paderborn, wie seine Meinung über die Bedeutung der Paderauen und die Umgestaltung des Padersees wurden vom Verein begrüßt.

Allerdings gibt es auch Missstände im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes, auf die der Verein aufmerksam macht. Vor allem die Mäharbeiten und Fäll Aktionen zur Brutzeit. Noch einmal wurde über die Bedeutung von blühenden Randstreifen für die Biodiversität hingewiesen. Oft fragen Bürger bei  „pro grün“ nach, wer für bestimmte Aktionen zuständig sei und wie man gegebenenfalls etwas dagegen tun kann. Dr. Becker und Dieter Dubisch vereinbarten gemeinsam mit dem Kreis nach neuen Möglichkeiten zur Verbesserung der Information der Paderborner Bürger zu suchen.

Der Vorstand wurde in der bisherigen Form wieder gewählt.

Red. HVW, Aug. 2019